Kurz vor Beginn des Nürnberger Christkindlesmarkts ging der RAC Erlangen mit dem RAC Nürnberg auf Entdeckungstour durch die ehemalige Reichsstadt – damals ein wichtiger Knotenpunkt auf verschiedenen Handelsrouten. Wir erfuhren von einer mittelalterlich gekleideten Stadtführerin alles rund um die Geschichte des bekannten Nürnberger Weihnachtsgebäcks, das klassischerweise Piment, Nelken, Kardamom, Zimt und Honig enthält. Der Lebkuchen soll im Mittelalter gegen Bauch- und Rückenschmerzen geholfen haben, war nicht nur Fastenspeise, sondern auch ein – im wahrsten Sinne des Wortes – Leben einhauchender Gewürzkuchen. So soll die Tochter eines Nürnberger Lebküchnermeisters fast gestorben sein, weil sie wegen ihrer Krankheit nichts mehr essen konnte. Ein besonders vollmundiger und reichhaltiger Lebkuchen soll sie wieder genesen haben. Seither sind die besten Lebkuchen daher nach ihr benannt: die Elisen-Lebkuchen. Sie dürfen maximal 10 % Mehl enthalten und müssen mindestens 25 % Nüsse und Mandeln beinhalten.
In der Reichsstadt Nürnberg galt ein strikter Geheimhaltungskodex des Rezepts und es durften nie mehr als 12 Lebküchnermeister in der Stadt backen. Kaiser Friedrich III. führte 1487 schließlich den Brauch ein, allen Nürnberger Kindern in der Karwoche einen Lebkuchen zu schenken. Auf jedem Gewürzkuchen soll das Gesicht des Kaisers gemalt worden sein, um den edlen Spender zu würdigen. Wir durften am Ende der spannenden Führung auch selbst das feine Gebäck kosten und uns selbst davon überzeugen, dass sie uns dank der kräftigen Gewürze von innen wärmen.