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Blindenparcours und Rollifahrt – April 2024

Im April 2024 machten wir einen Perspektivwechsel mit dem Zentrum für Selbstbestimmtes Leben (ZSL): Wir bildeten Zweierpaare und erkundeten zunächst mit verbundenen Augen und Blindenstock den Raum, liefen dann in den nächsten Supermarkt und suchten bestimmte Produkte. Gar nicht so leicht bei den Unebenheiten im Teer und den vielen Aufstellern zwischen den Regalen! Dabei sollten wir unsere Umwelt gezielt mit den anderen Sinnen wahrnehmen. Zurück am Treffpunkt unterschrieben wir blind mit unserem Namen und schenkten uns gegenseitig Wasser ein. In den meisten Fällen blieben die Tische sogar trocken! Wir alle kamen an unsere Grenzen und merkten, wie schwer uns diese doch so leichten Aufgaben gefallen sind. Im Anschluss ging es wieder in Paaren mit dem Rollstuhl zu einer Spazierfahrt. Schon niedrige Randsteine mussten wir erst lernen, richtig anzufahren. Auch eine Rampe um die Kurve hoch zu fahren, ist gar nicht so leicht: Die Arme werden schwer, die Hände werden kühl an den metallenen Führungsstäben der Räder. Nach einer Eingewöhnungsphase durfte ein kurzes Rennen natürlich nicht fehlen! Wir waren und sind beeindruckt, wie Menschen mit Beeinträchtigung jeden Tag ihr Leben meistern (müssen) und verstehen nun etwas besser, welchen Herausforderungen sie täglich begegnen! Es war toll, unseren künftigen Partner für Sozialprojekte im Rahmen des Perspektivwechsels besser kennenzulernen.

Flughafenführung in Nürnberg – Nov. 2023

Ende November 2023 folgte der RAC Erlangen der Einladung des RC Nürnberg-International zu einer Führung über den Albrecht-Dürer-Airport in Nürnberg ein, die der Geschäftsführer und Rotary-Mitglied Michael Hupe exklusiv für die rund 40 Teilnehmenden durchführte. Nach einem obligatorischen Security-Check wurden wir bei winterlichem Wetter vom Airport-Chef persönlich in einem Bus übers Gelände gefahren und erfuhren viele interessante Fakten rund um den Airport. So ist Nürnberg etwa der größte Luftrettungsstandort in ganz Deutschland: Hier sind nicht nur die Rettungshubschrauber verortet, die z. B. nach Autobahnunfällen Verletzte in die Klinik fliegen oder sich um die Verlegung schwer kranker Patientinnen und Patienten kümmern; auch die Rettungsflugzeuge des ADAC sind hier angesiedelt, die beispielsweise verunglückte Urlauber nach Hause holen.

Wir durften auch eine Runde zum Löschübungsflugzeug drehen. Dank mehrerer „mobiler“ Gastanks kann das Flugzeug an verschiedenen Stellen in Brand gesetzt werden, damit die eigens vom Flughafen angestellte Feuerwehr stets in Übung bleibt. Trotz des Schneefalls durfte sich unser Bus kurz auf das Rollfeld begeben – die Lichter, die sonst nur Flugzeugpiloten den Verlauf der Start- und Landebahn zeigen, boten so auch uns einen spektakulären Blick. Außerdem konnten wir von Nahem mehrere Starts und Landungen einiger Maschinen beobachten – und das auf einem recht leeren Flugplatz. Diesen besonderen Flughafenbesuch werden wir so schnell nicht vergessen!

300 Bäume gepflanzt – November 2023

Vier Mitglieder pflanzten im November 2023 zusammen mit knapp 15 weiteren Engagierten aus dem Rotary Club Erlangen und dem Inner Wheel Club Erlangen 300 Weißtannen im Forst bei Baiersdorf. Auf dem Gebiet hatten die Rotarier bereits 2018 Bäume gepflanzt, die allerdings aufgrund der Trockenheit kaum wuchsen. Unter Anleitung zweier Förster stachen wir also mit dem Spaten zunächst Löcher, nahmen die Erde heraus und setzten kleine, wilde Setzlinge ein, also natürlich, allerdings zu nah beieinander gewachsene Pflanzen. Anschließend verteilten wir zuerst die Mineralerde von weiter unten um die Pfahlwurzler und schlossen das Ganze mit der Humusschicht ab. Wir achteten auch darauf, die Bäumchen nach dem Einpflanzen leicht nach oben zu ziehen, damit eventuell umgeknickte Wurzelteile sich gerade ausrichten können.

Während des Pflanzens, für das wir kalten drei Grad rund eineinhalb Stunden brauchten, erfuhren wir allerlei Wissenswertes rund um die Arbeit der Förster, das Neupflanzen und warum das so wichtig ist, denn: Die in der Region teilweise übermäßig mit Fichten bewachsenen Wälder sind aufgrund des Borkenkäfers in Gefahr. Durch die klimastabile Weißtanne taten wir also dem Forst etwas Gutes und hatten riesigen Spaß dabei. Nun heißt es geduldig bleiben, um den Tannen beim Wachsen zuzusehen!

Führung über die Streuobstwiese Atzelsberg – Oktober 2021

Wann habt ihr das letzte Mal einen Apfel gegessen, der direkt vom Baum gefallen ist? Bei uns war es schon zu lange her, um uns zu erinnern und daher wurde es Zeit für eine Auffrischung: Zusammen mit einigen Rotariern und ihren Familien durften wir im Oktober bei einer exklusiven Führung viel Wissenswertes über die Streuobstwiese in Atzelsberg erfahren: Auf dem 2,5 Hektar großen Areal stehen knapp 400 Obstbäume, die jedes Jahr geerntet werden. Aus den Äpfeln, Birnen, Zwetschgen, Kirschen und Quitten wird einerseits Saft gepresst, andererseits werden die Früchte verkauft oder zu Marmeladen verarbeitet. In guten Jahren können bis zu fünf Tonnen Äpfel geerntet und diese zu 3000 Litern Saft verarbeitet werden. Die Ehrenamtlichen vom BUND Naturschutz in Bayern e. V. kümmern sich aber auch um das Aussähen von Wildblumen für Bienen, Hummeln und Co. sowie das insektenfreundliche Mähen des Grases mit der Sense.

Der Ertrag der Bäume ist zweitrangig und die freiwilligen Helfer der Streuobstwiese legen viel Wert auf Nachhaltigkeit: Regionales, unbehandeltes Obst kommt direkt vom Baum an den Verbraucher, Totholz wird für Vögel, Insekten, Pilze und Mikroorganismen stehen gelassen und sogenannte Benjeshecken sollen durch natürlich angeflogene Samen die Artenvielfalt erhalten. Wir durften außerdem erfahren, wie sortenreine Obstbäume entstehen – nämlich durch Veredelung – und sogar verschiedene Apfelsorten probieren. Ob Kaiser Wilhelm, Boskoop oder Floriana: Frisch vom Baum schmecken sie doch am besten! Im Anschluss konnten wir uns beim Besuch des Biergartens Atzelsberg noch mit Schäufele und Krenfleisch stärken und regionalen Honig und Äpfel für Zuhause mitnehmen.

Feuer und Flamme beim Ringeschmieden

Nachdem der Workshop im Kidscamp 2019 super ankam, durften nun auch die Mitglieder des RAC Erlangen im Rahmen eines interaktiven Meetings ihren eigenen Ring schmieden. Als gelernte Goldschmiedin leitete uns Wiebke an und erklärte uns interessante Facts rund um “ihr” Handwerk. 35° im Schatten lassen sich nicht toppen? Doch, beim Löten mit einer 900° heißen Flamme! Vom Biegen des Rohlings über das Runden, Hämmern und Polieren des Rings – von Anfang bis Ende konnten wir jeden Schritt selbst erledigen. Nach knapp drei Stunden hielten wir ein einzigartiges nach unseren Wünschen gefertigtes Schmuckstück in – äh an – den Händen, das wir noch mit einer passenden rotaractischen Gravur vollendeten.